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Das Polka-Projekt

Ein Projekt für Mitarbeitende und Pflegebedürftige in Pflegeeinrichtungen

In Deutschland gibt es etwa 13.600 stationäre Pflegeeinrichtungen und etwa die gleiche Anzahl ambulanter Pflegedienste. Der Pflegeberuf ist hierbei geprägt von einem überdurchschnittlichen Frauenanteil von etwa 85%. Zudem gibt es eine Vielzahl an Teilzeitbeschäftigungen und vorwiegend Schichtarbeit. Zudem steigt die Anzahl der zu pflegenden Personen stark an und etwa 40% der bisherigen Pflegekräfte werden in den nächsten 15 Jahren altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden, was einen hohen Fachkräftemangel mit sich bringen kann.

Diese Bedingungen haben bereits jetzt schon starke gesundheitliche Auswirkungen:

  • Der durchschnittliche Krankenstand ist mit 7,5% deutlich über dem Durchschnitt von 5,3% bei anderen Berufsgruppen
  • Die psychischen Erkrankungen in diesem Beruf sind überwiegend (19,4 Fälle im Vergleich zu 11,2)

Hierdurch wird klar, dass der Bereich der stationären Pflege ein wichtiges Einsatzfeld für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement darstellt. Das Polka-Projekt zielt hierbei sowohl auf das Wohlbefinden und die Verbesserung der Gesundheit der Mitarbeitenden ab wie auch auf die Sicherung der Arbeitsfähigkeit.

Polka steht für Pflegeeinrichtungen als Kompetenzzentren in der Gesundheitsversorgung durch Multiplikation körperlicher Aktivität. Wobei das Projekt nicht nur das Betriebliche Gesundheitsmanagement im Blick hat, sondern auch die Gesundheit der Pflegebedürftigen soll erhalten oder der Abfall verringert werden, durch gezielte Interventionen. Das Ziel des Polka-Projektes ist es, die Pflegeeinrichtungen auf verschiedenen Wegen zu unterstützen, um mehr Bewegung in den Pflegealltag zu bekommen. Dabei soll das Betriebliche Gesundheitsmanagement für das Personal der Pflegeheime mit der Bewegungsförderung der Pflegebedürftigen verbunden werden.

Das Polka-Projekt startete bereits im Juli 2019 und soll bis Ende Juni 2024 durchgeführt werden. Damit das Projekt Erfolg hat, ist die Zusammenarbeit verschiedener Akteur:innen unabdingbar.

Akteur:innen:

Die Förderungsmittel stellt die DAK-Gesundheit bereit und die Leitung des Modellvorhabens obliegt dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS). Die Forschungsgruppe Geriatrie Lübeck (FGL) beschäftigt sich vor allem mit der Bewegungsförderung der Pflegebedürftigen, wohingegen Wir, als Heidelberger Institut für Gesundheitsmanagement (HIG) die Gesundheitssteigerung der Mitarbeitenden im Blick haben. Das Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Heidelberg unterstützt ebenfalls mit seiner Expertise. Die Firma Kraaibeek ist als Experte zum Thema Ernährung im Projekt dabei.

Wenn Sie weitere Informationen zum Projekt wollen, nutzen Sie die aktuelle Polka-Webseite.

Literatur:

Pflege-Report 2019. (2020). In K. Jacobs, A. Kuhlmes, S. Greß, J. Klauber, & A. Schwinger (Eds.), Pflege-Report 2019. Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58935-9

POLKA | Home. (n.d.). Retrieved February 11, 2022, from https://www.polka-gesundepflegebewegt.com/